Limeswanderung

Limes-Wanderung
Am römischen Grenzwall
Von Rheinbrohl nach Leutesdorf
Wachttürme 1 bis 22
Soldatendasein auf dem Wachtturm


Gleich südlich von Düsseldorf, auf der rechten Rheinseite*1, zwischen Urdenbach und Baumberg, liegt ein faszinierendes Stück Altertum. Ein Bauwerk aus der Antike. Zweitausend Jahre alt. Das ehemalige Römerkastell „Haus Bürgel“, Name zur Römerzeit vermutlich: Burungum. Heute ein interessantes Museum.

Kastelle der alten Römer waren Bestandteile einer tausende Kilometer langen Grenzsicherungsanlage. Um den gesamten Machtbereich der antiken Römer, des Imperium Romanum, verlief diese Grenze, die heute mit dem Begriff „Limes“ bezeichnet wird.

Haus Bürgel, Kastell Bürgel, war in der Spätantike, also im 4. Jahrhundert nach Beginn der Zeitrechnung, als sich bereits der Niedergang der römischen Macht abzeichnete, ein Teil der Grenzsicherungsanlage des „Niedergermanischen Limes“. Mit der Rheingrenze in der rheinauf gelegenen Provinz Obergermanien zusammen, war dieser „Flusslimes“ die Reichsgrenze des spätantiken Imperium Romanum am Rhein. Auf der rechten Rheinseite begann das zu dieser Zeit immer mehr erstarkende „freie“ Germanien.

Von der Nordsee an folgte der Limes immer dem linken Rheinufer bis zum heutigen Basel, entlang des Südufers des Bodensees und weiter am rechten Ufer der Flüsse Iller und Donau bis zum Schwarzen Meer.

Zur Zeit als das Imperium Romanum auf der Höhe seiner Macht stand, also im 1. und 2. Jahrhundert n.Chr., wurde das Reichsgebiet sogar auf der rechten Rheinseite weit in das Gebiet der Germanen hinein ausgedehnt. Ausweitung des Machtbereiches und wirtschaftliche Interessen waren unter den Kaisern Domitian, Nerva und Trajan Anlass dazu. Der Besitz der fruchtbaren Landschaften des Neuwieder Beckens und der östlich von Frankfurt gelegen Wetterau sollten den römischen Wohlstand mehren und die Versorgung der Legionen in Straßburg, Mainz und Bonn erleichtern und verbessern. Auch sollte eine direkte Militärstraße vom Legionslager Straßburg zum Kastell Regensburg durch den Schwarzwald und über die schwäbische Alb den langen Umweg um Basel und den Bodensee vermeiden helfen. Der neu geschaffene Limes sicherte diese Römerstraße und das Hinterland gegen die Germanen.

Die 160-jährige Entwicklung des Limes, der römischen Reichgrenze, durchlief vier Bauphasen. Unter Kaiser Trajan wurde um 110 n. Chr. eine breite Waldschneise in den germanischen Wald geschlagen, mit einem Postenweg versehen und ständig militärisch überwacht. Zusätzliche hölzerne Wachttürme sicherten den Grenzverlauf. Trajans Nachfolger, Kaiser Hadrian, ließ um 120 n. Chr. vor dem Postenweg eine hölzerne Palisade setzen. Auf diese Weise sollten germanische Räuberbanden von einem heimlichen Grenzübertritt abgehalten werden und gleichzeitig wurde an Limesdurchlässen der Personenverkehr kontrolliert und der Warenhandel mit Zollerhebung organisiert. Nun war zwischen dem Imperium Romanum und Germanien eine verbindliche Staatsgrenze entstanden.

Kaiser Antoninus Pius veranlasste um 150 n. Chr., dass die hölzernen Wachttürme durch die wesentlich stabileren und sicheren aus Stein ersetzt wurden. Diese waren nicht so brandgefährdet und boten den Wachmannschaften einen höheren Aufenthaltskomfort. Schließlich sollten die Wachttürme für Jahrhunderte den Wachmannschaften als tägliche Unterkunft dienen.

Weil die Holzpalisaden, die jahrzehntelang dem Regenwetter ausgesetzt waren langsam verrotteten, und es in der Gegend damals nicht mehr genug Bauholz für eine komplette Erneuerung gab, hoben die römischen Pioniersoldaten hinter der Palisade einen Graben aus und schütteten das Erdreich zu einen Wall auf. In Raetien, im nördlichen Donaugebiet, gab es bereits früher schon nicht genug Bauholz. Statt einer Holzpalisade wurde eine kilometerlange Bruchsteinmauer aufgemauert. All diese Baumaßnahmen der Römer hatten keinen kurzfristigen Zweck, sondern hatten Bestand über Jahre, Jahrzehnte, ja Jahrhunderte.

 

caput limitis

Rekonstruktion Wachtturm 1/1 von 1973


Der so genannte „Obergermanisch-Rätische Limes“ (ORL) nahm seinen Anfang bei Rheinbrohl am Rhein und endete nach 550 Km in Eining bei Regensburg an der Donau.

Südlich von Bonn, bei Bad Breisig, am Vinxtbach, einem kleinen Eifelbach, lateinisch wohl „rivus ad finem“, der unterhalb von Burg Rheineck in den Rhein mündet, befand sich auf dem linken Rheinufer die Verwaltungsgrenze zwischen den römischen Provinzen Ober- und Niedergermanien.

Auf der anderen, der rechten Rheinseite, zwischen dem heutigen Rheinbrohl und Bad Hönningen war der Ausgangspunkt des Obergermanischen Limes. Eine Furt durch den Rhein, die es hier gab, und die Provinzgrenze auf der anderen Rheinseite waren wohl Gründe für den Limesanfang gerade hier. Dass der Rhein und die Mosel für den Schiffstransport militärischer und ziviler Güter von großer strategischer Bedeutung waren, ist heute noch nachvollziehbar. Der Limes sicherte so auch die Rheinstrecke von Basel bis Bonn und die wichtige Moselmündung.

Von Rheinbrohl verlief der Limes über die Höhen des Westerwaldes und des Taunus bis an den Main, dann am Mainufer entlang in Südrichtung bis Miltenberg und von dort schnurgerade über Land bis nördlich der Donau bei Stuttgart zum heutigen Lorch und von dort weiter als Rätischer Limes Richtung Osten nach Eining bei Regensburg. Und das über einhundertsechzig Jahre lang.

Die Älteren von uns werden sich noch an die deutsche Nachkriegszeit erinnern. An den „Eisernen Vorhang“. An die Grenze, die mitten durch Deutschland als Folge es verlorenen Krieges von den Alliierten gezogen wurde. Auf den Konferenzen von Jalta und Potsdam wurde 1945 festgelegt, das Gebiet von der Ostsee bis zum bayerischen Wald in den sowjetischen Herrschaftsbereich im Osten und in den der Alliierten im Westen zu trennen.

Bis zum Bau der Berliner Mauer 1961 gelangten noch Millionen Flüchtlinge über die Grenze in den Westen. Die Schwiegereltern von HGE machten sich auch mit ihren wenigen Habseligkeiten 1953 auf, die damalige DDR zu verlassen. Von Sachsen-Anhalt nach Niedersachsen. Ortskundige Führer brachten sie an die Grenzlinie. Es gab nur eine Schneise im Wald und einen Postenweg von Grenzstein zu Grenzstein. Soldaten der Roten Armee mit Angehörigen der Volkspolizei führten den Wachdienst aus.

Auch die Grenze zwischen dem Machtbereich der antiken Römer und der Germanen
bestand zunächst nur aus einer Waldschneise, im ersten Jahrhundert nach Christus auch schon Limes genannte, übersetzt aber zu der Zeit nur als Weg, Schneise oder Feldrain bezeichnet und einem militärisch überwachten Postenweg. Hier patrouillierten Soldaten in römischen Diensten. Wie an der innerdeutschen Grenze kamen später Wachttürme hinzu, um von der Höhe eine bessere Übersicht zu bekommen, selbst sicherer vor feindlichen Angriffen zu sein und um die Soldaten vor den Wetterunbilden Germaniens zu schützen. Auch konnten von dort oben den anderen Wachsoldaten auf den nächsten Türmen, die ja stets in Sichtweite lagen, Zeichen und Meldungen gemacht werden. Die römischen Wachttürme bestanden zunächst aus Holz und später im 2. Jahrhundert aus Stein. Die Wachttürme an der Grenze zwischen der DDR und der Bundesrepublik bestanden auch aus Stein, aus Betonfertigteilen. Wir Älteren erinnern uns noch genau. HGE hat in den späten sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts als Wehrpflichtiger bei der Bundesmarine, nur wenige Kilometer von der Kaserne in Lübeck-Blankensee weg, sie am Ostufer des Ratzeburger Sees gesehen.

Nach 1961 wurde die innerdeutsche Grenze praktisch für Flüchtlinge unüberwindbar. Es wurde die „Berliner Mauer“ gebaut und über hunderte Kilometer von der Ostsee bis zum Bayerischen Wald ein 3 Meter hoher Metallgitterzaun aufgerichtet. Auch die Römer verstärkten im 2. Jahrhundert ihre Limesgrenze durch einen Holzzaun, 3 Meter hoch, aus halbierten Eichenstämmen.

Der römische Limes sollte jedoch nicht wie die moderne „Berliner Mauer“ das Land hermetisch abschließen. Der Limes war kein Festungswerk, kein Atlantik- oder Westwall, keine Maginotlinie, sondern diente vorrangig nur, germanische Räuberbanden davon abzuhalten, unbemerkt an die Grenze zu gelangen und in das wohlhabende und für Einwanderer attraktive römische Gebiet hinter dem Limes zu gelangen, gar zu rauben, zu plündern oder einzuwandern und sich niederzulassen. Die Zuwanderung von germanischen Habenichtsen wurde von der römischen Zivilverwaltung bewusst gesteuert. Von Signalen der Wachttürme informiert, konnten die Kommandanten der Grenzkastelle entsprechende taktische Abwehrmaßnahmen ergreifen.

Jenseits des Grenzwalls entstanden in den langen Jahren einer friedlichen Entwicklung, in der Zeit der so genannten „pax romana“, in den römischen Provinzen Germaniens wohlhabende Gebiete, florierende Landstädtchen mit gut lebenden Bewohnern, Bauernhöfe und luxuriösen Landgüter, den villae rusticae. Diese lieferten aus der Region was die Legionen und die Stadtbewohner an Nahrungsmitteln brauchten.

An dem angenehmen römischen Leben wollten viele Germanen teilhaben.

An alten Handelswegen war der Limes sogar häufig unterbrochen. Es gab wie an der innerdeutschen Grenze Grenzdurchlassstellen. Hier waren besondere Soldaten stationiert. Wachsoldaten und Zollbeamte, die beneficarii, kontrollierten von kleinen Kastellen aus jeden Grenzgänger, erlaubten den Zugang oder wiesen ab, nahmen Zoll für die mitgebrachten Waren. Die Höhe des Zolls betrug 2,5 %. Sofort zu zahlen in bar oder in Naturalien. So wurde einerseits die Zuwanderung von Germanen in die römischen Provinzen gesteuert und anderseits nahm der römische Staat hohen Zoll ein für die horrenden Kosten des riesigen römischen Staatsapparates.

Die absurde „Berliner Mauer“ hielt nur knapp 30 Jahre, der Obergermanisch-rätische Limes jedoch 160 Jahre, und der Fluss-Limes entlang des Rheins sogar über 400 Jahre! Im Jahre 259 n.Chr. überrannten die inzwischen mehr und mehr erstarkten germanischen Großstämme, die Franken und Alemannen, die Limeslinie. Römische Truppen wurden im Osten des Imperiums gebraucht, die Wachmannschaften am Limes waren ausgedünnt worden. Das nahmen vereinigte germanische Stämme zum Anlass anzugreifen. Die Limesgrenze, die des obergermanisch-rätischen Landlimes war verloren. Der Rhein wurde wieder Staatsgrenze. Der berühmte römische Universalgelehrte Ausonius aus der Colonia Augusta Treverorum (Trier) schrieb 371 n.Chr. in seiner Hymne auf das Rheinland und die Mosel, in seiner Mosella: „tunc verus habebere limes“ (Vers 435): „(der Rhein wird ) dann wirklich (wieder) als Grenzfluss gelten“.

Die Berliner Mauer führte zu vielerlei menschlichem Leid, der Limes und die Jahrhunderte lange pax romana, die gute Entwicklung aufgrund römischen Friedens, schuf Wohlstand und angenehme Lebensbedingungen in den römischen Provinzen Germaniens. Mit den heutigen Lebensbedingungen im Rheinland vergleichbar. Es gab Theater, Thermen, gepflasterte Straßen, funktionierende Märkte, frisches Quellwasser zum Trinken und Abwasserkanäle. Schon ein vereintes Europa mit gleicher Amtssprache und geltendem Recht. Die Finanzverwaltung für Steuern und Abgaben erfolgte für die 55 Millionen Bewohner des Imperium Romanum zentral von Rom aus. Der erste Euro, eine Währung auf der Basis von Gold, Silber und Kupfer, überdauerte Jahrhunderte. Die Zeit des 1. und 2. Jahrhunderts n.Chr. gilt als die „glücklichste Zeit“ der Menschheit in Europa, jemals. Sagen Historiker.

Wer gerne und viel im schönen Rheinland wandert, wird irgendwann als Wanderstrecke auch auf den „Limes“ stoßen. Zumal nach der Ernennung des Limes als UNESCO Weltkulturerbe im Jahre 2005.

Auch HGE hatte daran Interesse gefunden, und ist an arbeitsfreien Samstagen auf dem Limeswanderweg unterwegs bis zur geschichtsberühmten Saalburg, dem wieder aufgebauten Römerkastell bei Bad Homburg/Frankfurt. Später kann es durchaus auch bis nach Regenburg gehen. Nach jetzt 20 Stunden des Wanderns, auf drei Tage verteilt, ist HGE im landschaftlich reizvollen Lahntal, in Bad Ems, angekommen. Vom Wachtturm 1 bis zum Wachtturm 93. Und im Juni 2015, nach wundervollen Wanderstunden im Westerwald und Taunus, an der Saalburg.

Postenweg am Limes

Bei Arienheller


Am Rhein beginnt der Limeswanderweg. Entlang des Limes weisen „gemalte Wachttürme“, weiß auf schwarzem Hintergrund, als Wanderzeichen auf den Limesweg hin.

So hat HGE seinen Rucksack für den Tag gepackt. Eine Flasche Mineralwasser, zwei Butterbrote, einen Apfel und Studentenfutter hineingetan, die Karte vom Landesamt für Vermessung und Geobasisinformation Rheinland-Pfalz, Der Limes; Rheinbrohl bis Holzhausen,1:25 000 von 2006 mitgenommen und ist losgewandert.

Das Auto stellt HGE immer auf dem Parkplatz vor der Gaststätte „Zur alten Mühle“ in Arienheller, direkt bei den nachgebauten Limespalisaden ab. Arienheller liegt bei Rheinbrohl in einem stillen Seitental an den Ausläufern des Westerwaldes. Hier genießt HGE die rheinromantische Atmosphäre bei der alten, imposanten Villa. Ehemals war sie das weitbekannte Kurhaus „Jägerhof“ „in schöner Lage mit Park und Mineralquelle“. Heute sind dort wohl alte Menschen untergebracht und in der Remise Pensionspferde. Im Baedeker’s „Rheinlande“ von 1909 und Griebens Reiseführer „Rhein-Reise“ von 1912 ist dieser Ort vermerkt: „Bad Arienheller“ mit der im „hohem Sprudel zu Tage tretender Dreikönigsquelle“. Lieblich an den Weinberghängen gelegen.

Drei Kilometer von hier weg, direkt am Rheinufer, zwischen Rheinbrohl und Bad Hönningen, haben die Römer den Wachtturm Nummer 1 – caput limitis / Kopf/Anfang des Limes – (Wp 1/1*2) erbaut und die Grenze zusätzlich durch ein kleines Kastell geschützt. Den heute sichtbaren Wachtturm haben Interessierte 1972 rekonstruiert. Die Kastellreste sind dem Kiesabbau zum Opfer gefallen.

Von hier verlief ab Ende des 1. Jahrhunderts die römische Reichsgrenze nach Osten bis auf den Kamm des nahen Westerwaldes. Zur Römerzeit konnten die Legionäre in einer Furt den Rhein durchqueren, bei Neuwied gab es eine Brücke. Auch befand sich am linken Rheinufer, wie bereits dargestellt, die Provinzgrenze zwischen Ober- und Untergermanien.

Der Wanderer hat hier jedoch nichts zu suchen, denn moderne Autostraßen und die vielbefahrene Güterbahntrasse durchziehen das Rheinufer bei Bad Hönningen. Hier wird er keinen Limes finden. Sobald jedoch die Ausläufer des Westerwaldes in Arienheller erreicht sind, wird es angenehm ländlich, waldruhig und der Limes wird sichtbar.

„Herzlich Willkommen! Sie sind die ersten Besucher des Erlebnismuseum Römerwelt“, begrüßten der Geschäftsführer Friedhelm Walbert und die Journalistin Sabine Nitsch der Rheinzeitung aus Koblenz Ute (Ehefrau von HGE) und HGE in Arienheller neben der Mineralquellfirma Artus. Welche Überraschung! Mit fachkundiger Begleitung konnten die 200 Quadratmeter Museum begangen werden. Aus den Lautsprechern ertönten lateinische Befehle und erklang Schlachtenlärm.

Wie Perlen an einer Kette sind entlang des Rheins von Xanten bis Basel hochinteressante Museen entstanden. Das Museum „Römerwelten am caput limitis“ macht Lust auf das Weiterwandern entlang des Limes über die von Kaiser Wilhelm II. rekonstruierte Saalburg bis nach Regensburg zum „castra regina“.

Ein modernes Museumsgebäude ist entstanden und eine römische Kasernenanlage, mit einer typischen Soldatenunterkunft, einem contubernium ist im Bau. Bald soll der Wachtturm Nr.1/ 2 originalgetreu hier rekonstruiert werden.

Am Anstieg zum Westerwald weisen nachgebaute Palisaden auf den Limes hin. Ein dunkler tief in den Hang eingeschnittener Hohlweg, von Haselnuss, Holunder und Fichten gesäumt, nimmt den Wanderer auf. Es ist der alte Postenweg der römischen Wachsoldaten. Dieser führt parallel zum Grenzwall hinauf bis auf den Kamm des Westerwaldes, zum „Rennweg“, der Jahrtausende alten Höhenstraße. Rennwege und Rennsteige gibt es überall in Deutschland. Über den Thüringer Rennsteig gibt es sogar ein berühmtes Lied. An der Mosel verbindet ein „Rennweg“ seit der Römerzeit Treis-Karden mit Zell.

Wer einen Wanderstock braucht, kann sich hier eine stabile Haselrute schneiden. HGE tut es jedes Mal. Der Wanderbegleiter für diesen Tag. Auf den kann man sich stützen wenn es steil bergab geht, aggressive Hofhunde vertreiben, räudige Füchse erschlagen und damit an Bäume und Äste schlagen, um eventuell vorhandene Wildschweine vor dem leisen Waldwanderer zu warnen. Ein kleiner Mutgeber, ein Stück beruhigende Sicherheit.

Der Limes sicherte hier gegen Norden das damals versumpfte Tal des Bahlsbaches und zog dann den Berghang hinauf bis zur Höhe des Westerwaldes.

Die Bergrücken des Westerwaldes erreichen Höhen von bis zu 370 Meter und auf der anderen Rheinseite sind die Eifelberge auch immerhin 340 Meter hoch. Dazwischen eingeklemmt fließt im engen Tal der Rhein.

Auf halber Höhe gelangt der Wanderer zum ehemaligen Pferdehof „Dielsberg“. Einer modernen „villa rustica“. Hat sich hier ein wohlhabender Kölner Fabrikant einen Traum erfüllt? Vor Jahrzehnten weideten stattliche Pferde auf den Koppeln und HGE durchquerte eine friedlich grasende Kuhherde auf einer schönen Hangweide. Der Wanderer öffnete jeweils ein Gatter und schloss es anschließend wieder ordnungsgemäß. Darauf wies ein kleines Schild hin. Mit den Jahren sind die Kühe aber auch die rassigen Reitpferde verschwunden. Die Gattertore auch. Eines hängt noch etwas armselig schief in den Angeln. Das kleine Hinweisschild ist verschwunden. Längst durchpflügen nur noch die Wildschweine nächtens den Boden. Alles ändert sich, nichts ist von langer, ewiger Dauer.

Gleich hinter dem Dielsberg ist deutlich sichtbar, rechts vom Wanderweg, der Limes mit Wall und Graben zu sehen. Eine schwache Senke ist zu erkennen und rechts davon ein zwei Meter hoher, recht breiter Wall. Die vor Graben und Wall wachsenden schlanken Fichten markieren den Verlauf der antiken Holzpalisade. Die Stadtverwaltung von Rheinbrohl hat den sonst dichten Wald gerodet, den Limes sauber herausgearbeitet, damit er für den Besucher gut zu sehen ist. Ein Hinweisschild erklärt die Funktion der „Römergrenze“.

Limesabschnitt zwischen Wachtturm 1/6 und 1/7

Wall und Graben


Etwas berghöher auf dem „Steinbrink“ findet sich rechts vom Weg der Schutthügel des Wp 1/7 unter alten Obstbäumen. Die römischen Vermessungsingenieure vermutlich der 22. Legion Primigenia pia fedelis aus Mogontiacum (Mainz) haben den Turm so positioniert, dass vom Wachraum in zehn Meter Höhe ein direkter Sichtkontakt in das Rheintal möglich war.

Am Rande eines weiten Wildackers und an schönen, uralten Streuobstwiesenbäumen vorbei führt der Wanderweg weiter bergan. Im späten Oktober bückt sich HGE hier viele Male, um seinen Rucksack mit den roten, wohlschmeckenden Äpfeln zu füllen, die von den Bäumen gepurzelt sind. Zu Hause wird aus den urigen Äpfeln Apfelmus für den langen Winter gekocht. Das Apfelmus passt bestens zu Pfannkuchen und ungesüßt zur Weihnachtsgans.

Gleich nach einer weiteren Wildwiese und dem Jägerhochstand rechts im Fichtendickicht gelangt man zu den bei Archäologen bekannten Wachtturmrelikten 1/8, „Auf Hottel's Buchen“.

Wachtturmstelle 1/8 Zustand Februar 2008

Wachtturmreste Hottel's Buchen

Wachtturm 1/8 Zustand 2008

Zustand Februar 2008


Neben der uralten, runden Wanderschutzhütte (bis 2008) sind die Fundamente zweier Wachttürme bis zu einer Höhe von 150 Zentimetern ausgegraben. Zwei Türme aus Stein! Rechteckig behauene Steine aus rheinischem Schiefer sind am rechten Turm zu einem viereckigen Fundament geschichtet. Darüber sauber gemörtelte und verfugte Steine sind zu beobachten. Der Rest ist zu einem lockeren Schutthügel zusammengefallen.

Auf einem Schild kann man lesen: Archäologische Grabung des Landesamtes für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz – Archäologische Denkmalpflege, Amt Koblenz, „Betreten verboten“.

Als HGE einmal dort war, führte eine junge Frau vom Südwestfunk gerade ein Interview mit einem Vertreter des Landesamtes. „Ja, seit der Limes 2005 zum Weltkulturerbe erklärt wurde, interessierten sich immer mehr Menschen für das größte und längste archäologische Bauwerk Europas„ erklärte er der Interviewerin „damit die Besucher etwas zu sehen bekommen, legen wir das, was von den Bauwerken noch vorhanden ist, frei. Hier sind die Fundamente zweier Wachtürme zu sehen. Wir rätseln noch, ob es zwischen den beiden Türmen einen Grenzdurchlass gab.“

„Vielleicht wurde der eine Wachtturm durch den anderen ersetzt“, mischte sich HGE ein, denn er stand direkt dabei. „hier auf halber Berghöhe macht doch ein Grenzdurchlass keinen rechten Sinn. Oben auf dem Kamm sicher oder unten im Tal am Rhein, aber hier?“ „Da sind wir aber noch nicht sicher“, erwiderte der Herr vom Archäologischen Amt, „noch heute laufen hier Waldwege zusammen“ und wies auf die vier Wege. „Hier soll ein kleiner archäologischer Park entstehen“. Ein großzügiges, neues und offen zugängliches Holzhaus am Hang mit Veranda und herrlichem Rhein- und Eifelblick ist in diesem Jahr für den Limeswanderer fertig gestellt worden (2008).

Am Rheinbrohler Limeswandertag, der 7. fand am 20. April 2008 statt, marschierte hier von lateinischen Kommandos geführt die Cohorte XXVI aus Rheinbrohl auf. Die Frauen der „römischen Soldaten“ verschenkten vor ihren weißen Zelten frisch gebackenes „römisches“ Brot.

Einhundertsechzig Jahre Wachttürme am Limes. Das ist eine lange Zeit. Die ersten Wachttürme, ganz aus Holz gebaut, genügten nach Jahrzehnten der Nutzung nicht mehr den Anforderungen. Also wurden sie durch neuere, modernere Steintürme ersetzt. Aber auch diese nutzten sich bei täglicher Belegung durch die Wachsoldaten ab und mussten nach Jahrzehnten ersetzt werden.

Bei archäologischen Grabungen fand man die Überreste beider Wachtturmarten, frühere die überwiegend aus Holz erbaut waren und solche nur aus Steinen. Schwere Eichenstämme an den vier Ecken bildeten das Grundgerüst der Holztürme. Der nächste Wachtturm, Wp 1/9 in Sichtweite, am Beulenberg, wurde vor einem Jahr (2007) nach den neuesten archäologischen Erkenntnissen ganz in Holz rekonstruiert erbaut. Den kann der Limeswanderer besteigen und einen weiten Blick in die Eifel und nach „Germanien“ genießen. Diesen Blick hatten auch vor fast 2000 Jahren die Wachsoldaten. Von diesem Turm gab es einen direkten Sichtkontakt zum Kleinkastell Rheinbrohl. Schall- und Lichtmeldungen erfolgten direkt dorthin. Hauptaufgabe der Wachmannschaften auf den Limeswachttürmen war es ja gerade, Informationen über die Vorgänge im Germanenland vor dem Limes an die Kastelle zu liefern. Über militärische Maßnahmen entschieden die Kommandanten in den nächstgelegenen Kastellen

Wachtturmrekonstruktion 1/9 als Aussichtsplatz

Blick nach Germanien


Die Höhe der Türme und deren Standorte waren abhängig von der strategischen Intention des Limes. Die Höhe von ca. 10 Meter sollte eine gute Übersicht über das Limesvorland schaffen und den Blick freigeben zu den benachbarten Türmen. Die Nutzfläche im Innern betrug bis zu 20 Quadratmetern pro Etage. Genügend Platz für die Wachmannschaft von 5 Soldaten mit Ihrem Gepäck und den Versorgungsgütern. Die Außenmaße betrugen ca. 5 mal 5 Meter und der Turm ragte schlank in die Höhe. Die Außenfläche der Fassade war sauber weiß mit Kalk verputzt. Ein rot gemalter Fugenstrich deutete Mauern mit Fugen an. Die hohe römische Bauqualität sollte die Germanen beeindrucken.

Im kühlen Erdgeschoss wurden die Versorgungsgüter gelagert. Frischwasser und trockenes Feuerholz fanden hier ihren Platz. Über eine steile Holzleiter erreichten die Soldaten den Aufenthaltsraum. Stockbetten, ein grober Tisch mit Schemeln, eine Kochstelle, Wandregale für das Essgeschirr, die Kochtöpfe und römische Spiele für den Zeitvertreib, wie die sehr beliebten Würfel- und Mühlespiele fanden sich hier. Wiederum über eine steile Holzleiter konnte der Wachraum ganz oben erreicht werden. Vier breite Fenster mit eichernen Holzläden gaben den Blick frei in die Landschaft. Signalhorn, , 2 rotgelbe und 2 weiße Signalflaggen, Feuerzeichen und Waffen waren verfügbar. Das Dach wurde mit den vor Ort vorhandenen Materiealien gedeckt. Man nahm Holzschindeln oder Schiefer soweit vorhanden, aber auch gelegentlich Tonziegel oder Reet.

Um nicht von einem plötzlichen Barbarenüberfall überrascht werden zu können, befand sich der Zugang zum Turm über eine einziehbare Leiter im ersten Stock. Dort in 3 Meter Höhe gab es eine verschließbare Öffnung. Unter diesem Stock wurde der Hohlraum der Holztürme mit Steinen ausgefüllt, damit ein gezielt gelegtes Feuer nicht zu schnell den ganzen Turm zerstörte und sich kein Feind darunter verstecken konnte. Die Steintürme waren vom Boden aus gemauert, fest und sicher und hielten lange Angriffen stand.

Skizze Wachtturm Innen

Wachtturm 1/68 in Hillscheid

dem röm. Original ähnlich


Das Wanderzeichen für den Limeswanderweg ist ein weißer Römerturm auf schwarzem Hintergrund. Beim Aufstieg vom Rheinufer zum Beulenberg von Rheinhöhe 60 Meter auf 322 Meter kommt HGE als Wanderer ganz schön ins Schwitzen. Kurz hinter dem Beulenberg, an der Ausflugshütte Wilhelmsruh, biegen Limes, der wieder sehr deutlich sichtbar ist, und der Wanderweg auf der Höhenstraße nach Süden Richtung Neuwied ab. Hobbyköhler haben hier oben Holz aufgeschichtet, das zu Holzkohle verschwelt werden soll. Eine Schautafel erläutert den Herstellungsprozess. Holzkohle war auch für die Römer, insbesondere bei der Metall- und Glasverarbeitung, für die Erwärmung der öffentlichen Bäder und zum Heizen der Wohnräume von enormer Bedeutung. Unmengen wurden gebraucht.

Am Limeswandertag wimmelte es hier vor Geselligkeit. „Römer“ und „Germanen“ trafen bei Bier und Bratwürstchen zusammen. Ein lustiger Germane, er könnte Asterix sein, erklärte den vielen Kindern, wie man mit Pfeil und Bogen schießt. Der Förster hatte ein ausgestopftes Wildschwein mitgebracht.

1. Rückwegsmöglichkeit von hier über „Kaisereiche“

Ein Stückchen die Höhenstraße in die andere Richtung, nach Norden, Richtung Malberg, und man gelangt an eine kleine Kapelle, der Maria geweiht, das Gebildeichshäuschen. Mit schönem Blick ins Tal ist sie direkt an den Berghang gebaut. „Maria hat geholfen“ die verschiedenen Votivtafeln belegen dies. Hier ruhen HGE und Hund Tobi immer ein wenig aus. Hund und HGE essen das mitgebrachte Butterbrot. Es gibt etwas zu Trinken. Denn manche Westerwaldwanderung folgt nicht dem Limes, sondern biegt nach Norden ab.

An dem mächtigen Baum, der mitten auf dem Weg steht, der „Kaisereiche“, an der Wegkreuzung ins Wied- und Rheintal, wo früher wohl die Postkutschen hielten und Passagiere aus- und einstiegen, senkt sich ein wunderschöner Wanderweg in das Tal des Bahlsbaches wieder zurück nach Arienheller. Ist es hier nicht wie im Schwarzwald? Die hohen Tannen, die steilen Hänge, der weite Blick, die Rothirsche oben am Berg, das plätschernde Bächlein, das den Wanderer bis nach Arienheller begleitet. Einfach schön! Diese auch im Winter gut zu gehende Kurzwanderung dauert nicht länger als 2,5 Stunden. Anschließend genießt HGE in den Rheinthermen, dem Thermalbad von Bad Hönningen, wie die “alten Römer“, den Nachmittag in den verschiedenen Wasserbecken. Auf einer Liege dösend oder Zeitung lesend geht gelegentlich der Blick auf den Rhein, der wenige Meter vor der Panoramascheibe vorbeifließt.

Weiter am Limes

Auf dem Rennweg, dem jahrtausende alten Höhenweg auf dem Bergrücken des Westerwaldes geht’s weiter am Limes entlang auf der Asphaltstraße voran. Am Rhein und in den Flusstälern wurden die Wege und Stege mit jedem Hochwasser fortgerissen und Eisgang zerstörte in kalten Wintern jede Brücke. Daher fand der Fernverkehr von der Frühzeit bis in die Neuzeit auf den hochgelegenen Bergrücken statt.

Wo die Höhenstraße den Limes schneidet sind heute beispielhaft Palisaden auf beiden Seiten aufgestellt. 12 runde Baumstämme, 3 Meter hoch, sind in den Boden gerammt. Zwar entspricht diese Aufstellungsweise nicht der damaligen, denn die Stämme wurden von den römischen Pionieren einmal in der Mitte gespalten und mit der flachen Seite gegen Germanenland eingegraben. Festgenagelte Querstreben hielten das Bauwerk am oberen Rand zusammen. Durch die Spaltung erhielt man aus einem Baumstamm, meist Eichen, 2 Palisadenstämme a ca. 50 Zentimeter Breite. Für die 174 Kilometer bis zum Main benötigten die Bausoldaten halbierte 174.000 Baumstämme.

Limespalisade Nachbau Becheln

Becheln im Westerwald


Schön geschnitzte Holzschilder weisen auf die ausgegrabenen Wachttürme 1/11 und 1/12 hin. Am Weierhof grasen auf idyllischen Weiden Milchkühe. Der große Hofhund schlägt in seinem Zwinger an, wenn Wanderer den Bauernhof passieren. Besonders laut ist er, wenn HGE seinen kleinen Hund Tobi mit sich führt, der diese Wanderstrecke besonders gern mag. Und sich zu Hause in Düsseldorf-Benrath wie ein „Wahnsinniger“ freut und laut bellt, wenn der Rucksack gepackt wird und HGE ihm zuruft: „Du kommst ja mit!“

Hier oben auf dem Westerwaldkamm, wo seit Jahrtausenden der Wald gerodet ist, kann man sich auch heute sehr gut den Limes mit der breiten Waldschneise, der Palisade und den Wachttürmen vorstellen. Links von der Straße erstreckt sich bis zum Waldanfang ein freies Feld, das von Bäumen und Gebüsch gesäuberte Limesvorfeld. Die römischen Wachsoldaten auf dem Wachtturm 1/12 hatten ausreichend Zeit sich auf einen germanischen Angriff vorzubereiten.

Hinter dem Bauerngehöft und dem chicen, aus dunklem Holz gebauten Jagdhaus, das Jahr für Jahr komfortabler wird, nimmt der Wald die Höhenstraße wieder auf. Hier trifft der Wanderer auf die Wachtturmrelikte 1/13 und 1/13a. Es soll zwischen den Türmen einen Grenzdurchlass gegeben haben. Archäologisch spricht manches dafür, anderes dagegen. Nehmen wir an, hier gäbe es einen der vielen Grenzdurchlässe:

Wachtdienst auf einem Wachtturm am Limes
Bekanntes, archäologisch Belegtes
und
die Vorstellungen des Verfassers

Wie kann man sich den Wachtdienst zur Römerzeit vorstellen?

Vom Kastell Heddesdorf und später vom moderneren Kastell Niederbieber, beide beim heutigen Neuwied gelegen, ertönt bei Sonnenaufgang stets von der Kastellwache an der Porta Praetoria, dem vorderen zum Feind gerichteten Lagerhaupttor, das Hornsignal „Soldaten aufstehen!“.

Dieses Hornsignal tönt von dort bis zu den fernen Wachttürmen oben am Grenzwall, am Limes, auf dem Bergrücken des Westerwaldes und setzt sich dann von Wachtturm zu Wachtturm fort bis nach Rheinbrohl am Rhein, wo der Wachtturm Nr. 1 steht, der caput limitis, der Anfang des Grenzwalls und weiter in Richtung Süden bis zum Wachtturm 1/60 kurz vor Grenzhausen. Ab dort sind die Kastelle Arzbach und Bad Ems zuständig. Auf allen Wachttürmen werden die Mannschaften geweckt.

Nach 14 Tagen ununterbrochener Wache auf den Wachttürmen rücken heute die Ablösemannschaften zu den ihnen von der Kastellverwaltung zugewiesenen Wachttürmen. Heute sind die Wachttürme mit den ungeraden Nummern zum Wachwechsel vorgesehen und in weiteren sieben Tagen, die mit einer geraden Zahl.

Der Wachwechsel findet stets bei Sonnenhöchststand statt. Das Hornsignal „Mittag“ ertönt dann vom Kastell, das sich ca. in 4 Kilometer, in Sichtweite des Wachtturmes 1/22, befindet. Aus militärisch strategischen Erwägungen haben verschiedene Wachttürme am Limes stets Sichtkontakt zu einem Kastell. Die Turmwache gibt nun das Signal mit dem eigenen Signalhorn, das sich in jedem Turm im Wachraum befindet, weiter. Auch die Signale für: „Sonnenuntergang“, für die nächtlichen Wachwechsel und „Sonnenaufgang“ erfolgen vom Kastell.

Die Soldatenstube, die contubernia Nr. 8, belegt mit 8 Soldaten, der 3. Centurie hat ab heute für 14 Tage Wache auf dem Wachtturm 1/13 auf der Westerwaldhöhe bei der Wüstung Rockenfeld.

Im Sommer ist dieser Wachtturm beliebt, da es dort oben in 330 Meter Höhe nicht so stickig heiß ist wie unten am Rhein und es auch keine Stechmücken gibt. Im dunklen, kalten Germanienwinter mag dort in windiger Höhe allerdings keiner gerne Wache schieben. Da sich die Kastellmannschaften gegenwärtig aus der Kohorte II hispanorum zusammensetzt, sind die Wärme liebenden Menschen aus Spanien an das raue Westerwaldklima nicht gut angepasst.

Bei dem Turm 1/13 befindet sich ein Grenzdurchlass im Limes. Die Höhenstraße und die Zuwege von unten aus dem Wiedtal mit den dort gelegenen Germanendörfern treffen hier zusammen, und Germanen können nach Kontrolle und Entrichtung von Zoll ihre Waren hinunter an den Rhein schaffen, um sie auf den Märkten von Bonn – bonna – Koblenz – confluentes – oder von Köln – colonia claudia ara agrippinensis – zum Kauf anzubieten: Honig, lebende Hühner und Eier, geräuchertes Wild und Schweine, Pilze und Beeren, manchmal auch die blonden Haarschöpfe ihrer Töchter. Die werden in der Hauptstadt des Imperium Romanum, in Rom, besonders teuer bezahlt. Zurück nehmen sie dann manchmal feines Tongeschirr – terra sigillata - mit, oder teure Küchengeräte aus Bronze und manchmal exotische Früchte, wie getrocknete Feigen und Datteln. So nehmen die Germanen Anteil am allgemeinen Wohlstand der römischen Provinzen Germaniens. Viele wandern unter Kontrolle der römischen Verwaltung zu, um sich niederzulassen.

Wegen der Lücke im Palisadenzaun und dem regen Grenzverkehr ist es deshalb am Turm 1/13 nicht langweilig. Hin und wieder kommen auch hübsche junge Germaninnen zum Turm und es wird einwenig herumgeschäkert, obwohl dies den Soldaten während des Wachdienstes streng verboten ist. Die Germanen sprechen ein paar Brocken Latein und die Spanier ein wenig germanische Mundart.

Von den 8 Stubenkameraden werden heute aber nur 6 ausrücken. Ein Soldat fühlt sich krank und wird ins Krankenrevier, dem valetudinarium, zum Militärarzt gehen, der andere bewacht die Stube, während der Abwesenheit der Soldaten.

Aus dem Stall der Tragtierbereitschaft holt ein Soldat zwei Maultiere und belädt diese am Lebensmittelmagazin, dem horreum, des Kastells mit Lebensmittel für 7 Tage. Die Lebensmittel: verschiedene Getreidesorten wie Dinkel, Weizen, Roggen und Gerste, pro Soldat und Tag 1 Kilo, dann getrocknete Erbsen, Hartkäse, heute als Pecorino bekannt, und 5 Kilo Rindfleisch werden vom Kastell gestellt. Die Säcke mit jeweils 20 Kilo Getreide werden auf die Maultiere verladen. Am siebten Tag der Wache kommt dann ein Verpflegungstrupp vom Kastell und versorgt die Turmmannschaft erneut. Dank der perfekten römischen Organisation ist die Versorgung der Wachtturmmannschaften sichergestellt.

Von eigenem Geld bezahlt, nehmen die Soldaten auch noch eine halbe kleine Amphore mit Olivenöl, eine mit etwas Garum, der Anchoviswürz-Sauce aus Südspanien, einen kleinen Klumpen Weinhefe zum Brotbacken sowie Zwiebeln und Knoblauch mit. Diese Waren haben sie in dem Zivildorf, dem vicus, vor dem Kastell bei einem Händler gekauft.

Die Mulis tragen außerdem die Schilder der Soldaten, die dicken Militärmäntel (manticae), mit den sich die Soldaten nachts zudecken, die Feldflaschen (ampullae), ihren eigenen Trinkbecher, Löffel, das Schanzzeug. Weiter kleinere Ledersäcke mit persönlichen Gegenständen der Soldaten, wie Holzkamm, Rasiermesser und Handspiegel aus poliertem, verzinntem Messing. Aus Sicherheitsgründen tragen die Soldaten ihre Rüstungen und die Waffen, das Pilum (Wurfspeer) und den Gladius (Kurzschwert) sowie einen Dolch (pugio), am Körper.

Da bei Sonnenhöchststand der Wachwechsel offiziell zu vollziehen ist, macht sich die Wachmannschaft für den Turm 1/13 jetzt im Sommer in der 3. Stunde also gegen 8 Uhr morgens auf, um ihren Turm nach 4 Stunden des Marsches erreichen zu können.

Der dienstälteste Soldat führt die Gruppe zur porta praetoria, dem Haupttor, und meldet sich beim wachhabenden Unteroffizier ab. Dieser schreibt die Namen der Soldaten, die Einheit, den Wachtturm und den Tag des Abmarsches mit einem Kreidestift auf eine große Schiefertafel. Die Daten werden gesammelt und nach dem täglichen Wachwechsel am Haupttor im Verwaltungsgebäude des Kastells, dem Quaestorium, gemeldet. Strenge Ordnung herrscht bei den Römern. Alles ist mustergültig organisiert, Wichtiges schriftlich festgehalten. In Vindolanda, am Hadrianswall in Groß-Britannien, fand ein Archäologe 1.600 Schrifttäfelchen mit dem Schriftverkehr des dortigen Kastells. In der zeitweisen Hauptstadt Westroms, in Trier, arbeiteten zur Zeit des Kaisers Konstantin 2000 Beamte an der Verwaltung der Provinzen Belgica, Hispania und Britannia. Durch die ausgeklügelte Verwaltung ist der jahrhunderte lange Erfolg des funktionierenden Staatsgebildes „Imperium romanum“ zu verstehen. Allerdings gehörten auch „arma et jus“, Waffengewalt und römische Recht dazu.

Dann geht es für den Soldatentrupp auf gut ausgebauter Römerstraße 4 Kilometer in Richtung Osten entlang des Flüsschens Wied zum Grenzwall auf den Höhen des Westerwaldes.

Beim Wachtturm 1/27 durchquert der Trupp die Furt durch die Wied und steigt auf dem Postenweg entlang des Grenzwalles zur Höhenstraße zum Kamm des Westerwaldes. An jedem Wachtturm gibt es ein „Hallo“ und die Frage „welchen Turm habt ihr?“ Nach 3 Stunden erreichen sie dann das Kleinkastell „Am Forsthofweg“ und melden sich dort dem wachhabenden Unteroffizier vom Dienst. Kleinkastelle gab es an den Grenzdurchlassstellen am Limes. Kleinkastelle beherbergten insbesondere die Zoll- und Grenzbeamten. Wer vor der Zeit des Schengener Abkommens nach Italien fuhr, erinnert sich noch, wie gründlich jeder einzelne Autofahrer in Kufstein und am Brenner von Zoll- und Grenzbeamten kontrolliert wurde. „Den Pass bitte!“ und „haben Sie etwas zu verzollen?“ So auch damals an den Limesdurchgangsstellen. Zolleinnahme und Regulierung des Zugangs in das wohlhabende Römerreich, das waren die Aufgaben der Beamten vor Ort. Aber auch das Abfangen illegaler Waffen und Wegnahmen von gestohlenem oder geraubtem Gut.

Kleinkastell Pohl (2011 in Bau)


Der Unteroffizier teilt der Wachmannschaft die Tagesparole mit. 500 Meter von hier befindet sich der Wachtturm 1/13. Dort werden die Soldaten bereits erwartet. Die müde alte Wachmannschaft hat sich schon aufgestellt, die persönlichen Sachen liegen sorgfältig gepackt vor dem Wachtturm zusammen. Man wartet auf das Hornsignal „Mittag“ vom Kastell, um dann das Wachregelement „Wachwechsel“ auszuführen.

Das Signal ertönt. Die beiden dienstältesten Soldaten führen den Wachwechsel durch. Die alte und die neue Mannschaft stellen sich gegenüber in Linie auf. Die neue Mannschaft wird auf das Wachregelement „vergattert“, vereidigt. Ab jetzt gelten strikte Dienstregeln. Wachvergehen werden streng, ja brutal bestraft.

Das Gepäck wird von den Mauleseln abgeladen, und die alte Mannschaft belädt diese mit ihren Sachen für den Rückmarsch.

Die beiden Truppführer besteigen gemeinsam den Wachtturm über die außen anstehende Leiter, um die Vollständigkeit der Turmausrüstung zu überprüfen.

In der obersten Etage im Wachraum sind folgende Gerätschaften festzustellen:

1 Signalhorn aus Messing, 2 rotgelbe und 2 weiße Signalflaggen, 5 Bündel trockenes Stroh als Leuchtfackel zu nutzen, 1 polierter und verzinnter Messingspiegel für Sonnenlichtsignale, 50 steinerne handtellergroße Wurfgeschosse aus Grauwacke, Basalt oder anderen Steinen, 5 Speere und 3 Bögen mit je 25 Pfeilen. Feuerschutzgerätschaften, wie Holzbottich mit Wasser und Feuerpatschen. Alles vollständig!

Im Mittelgeschoss, also dem Aufenthaltsraum der Soldaten, muss folgendes Inventar vorhanden sein:

2 Stockbetten a 3 Betten, 1 Tisch mit 6 Hockern, diverse Öllampen aus Ton für die Beleuchtung, eine Getreidehandmühle aus mayener Basalt, 1 metallener Kochtopf auf einem eisernen Dreibein, Trinkgefäße, Essschüsseln. Koch- und Heizholz für einen Tag neben der Feuerstelle. Die Feuerstelle ist erhöht gemauert, dass man sich beim Kochen nicht bücken muss und hat einen Rauchabzug in der Außenwand. Sie dient in der kalten Jahreszeit auch zum Heizen des Raumes.

Über eine Leiter erreichen die beiden das Erdgeschoss. Spärlich fällt das Licht durch die Lichtscharten. 2 Äxte, 2 Pionierhacken, 1 Säge, 2 Ziegenbälge zum Wasserholen, hölzerne Schöpfeimer, Kalk und Maurerkelle für Reparaturarbeiten, trockenes Feuerholz. 2 leere Amphoren in denen Olivenöl war, eine kleine Amphore mit Resten von Garum, der Lieblingswürzsauce – aus Fischresten – der spanischen Soldaten aus ihrer heißen Heimat, aus Sevilla, und drei große Amphoren zur Aufbewahrung von frischem Wasser.

Alles in Ordnung! Die Turmausrüstung ist vollständig!

Die alte Wachmannschaft zieht mit den Mauleseln ab. Froh am Nachmittag ins Kastellbad gehen zu können. Sich richtig mit warmen Wasser zu waschen und zu entspannen. „Und dann gehen wir in den vicus“, sagt einer, dem Kastelldorf, „in eine Schenke, essen gut und trinken Wein aus unserer Heimat. Das leisten wir uns heute, und nicht den sauren Wein von der Mosella“ hört man sie noch sagen.

Der Dienstälteste teilt nun den Wachtdienst ein.

Ein Soldat hält bis zum Abendsignal Wache auf der obersten Plattform. Die anderen haben Freiwache.

Zwei Soldaten werden zur nahen Quelle zum Wasserholen geschickt. Diese befindet sich 150 Meter unterhalb des Standortes im Kattenbachtal. Sie nehmen dazu 2 Ziegenbälge mit.

Morgen werden zwei Soldaten Brot backen, der Backofen am Turm ist noch warm. Die alte Wachmannschaft hatte ihn genutzt. Immer drei Wachtturmbesatzungen gebrauchen gemeinsam einen Backofen, der gemauert in der Nähe steht. Für das Feuerholz haben alle zu sorgen. Da tagsüber immer nur zwei Soldaten nacheinander Wache haben, können zwei am nächsten Morgen auf Jagd gehen, um vielleicht einen Hasen, ein Stück Rotwild oder sogar ein Wildschwein zu schießen aber auch Beeren und Pilze zu sammeln. So ist ein abwechslungsreicher Speiseplan möglich. Auch bieten die im Wiedtal ansässigen Germanen gegen römisches Geld Lebensmittel an.

Ein Kamerad bereitet jetzt eine schnelle Mahlzeit, den allzeit beliebten Puls (Graupenbrei) zu.

In dem großen Messingtopf wird über heißer Flamme ein tüchtiger Schuss Olivenöl erhitzt. Darin werden 2 Hände voll fein geschnittener Zwiebeln und eine Hand voll fein geschnittener Knoblauch sanft geschmort. Sobald Zwiebeln und Knoblauch weich sind, entnimmt der Koch das Gemüse und stellt es beiseite. Nun werden 2 Hände fein geschnittener Speck leicht angeschmort und wiederum dem Öl entnommen. Für jeden Soldaten der Wachmannschaft füllt er einen Becher Graupen, das sind geschliffene und grob geschrotete Weizen- oder Gerstenkörner, in das Öl und schmort diese auch eine Weile. Sobald die Getreidegraupen beginnen glasig zu werden, löscht er sie mit einem Schuss posca (mit Wasser verdünnter Wein- oder Obstessig) ab und fügt die Zwiebeln, den Knoblauch und den Speck hinzu. Die Getreidekörner beginnen im köchelnden Wasser zu quellen. Daher gibt er nach und nach weiteres Wasser hinzu. Zuletzt schmeckt der Koch die Speise mit Salz ab. Der Pulsbrei muss ca. 30 Minuten leicht kochen. Dann ist er fertig. Die wachfreie Mannschaft setzt sich auf Hockern um den im Mannschaftsraum befindlichen Tisch. Jeder Soldat fügt dem heißen Pulsbrei nach eigenem Geschmack Kräuter, geriebenen Käse oder Garum (Würzsauce) hinzu. Jeder hat auch ein Stück Brotfladen aus der Kaserne mitgebracht. Zu Trinken gibt es frisches Quellwasser mit einem Schuss Essig.

Bis zur cena, der Hauptmahlzeit am frühen Abend, reicht der nahrhafte Brei allemal. Ein Hungergefühl wird es nicht geben.

Ab dem Hornsignal „Sonnenuntergang“ wechselt in der Nacht die Wache im Turm vier Mal. Jeweils ein Hornsignal ausgehend vom Kastell und weitergeleitet von Turm zu Turm gibt den Zeitpunkt des Wachwechsels bekannt. In der Kastellwachstube am Haupttor zeigt eine Wasseruhr den Ablauf der Stunden in der Nacht an. Durch das tröpfelnde Austreten von Wasser aus einem Uhrgefäß erscheinen die Stundenringe am Beckenrand. Die Kastellwache stellt so den Zeitablauf fest. Tagsüber tut eine Sonnenuhr ihren Dienst.

Die Nachtwachen oben im Wachraum und auf der Außengalerie sind bei winterlicher Kälte und starkem Wind besonders unbeliebt. Doch, Jupiter sei Dank, in den Wachttürmen in den Höhenlagen von Westerwald und Taunus, dort liegt der höchstgelegene Wachtturm 3/49 in fast 800 Meter Höhe, sind wenigsten die Fensteröffnungen zum Limes, zum Feind, mit bleigefassten Fensterscheiben ausgestattet. Schmal zwar aber immerhin so groß, dass man hinaussehen kann. So können drei eichernen Fensterläden geschlossen bleiben. Die Soldaten bleiben trocken und warm.

Die Wache trägt im Winterhalbjahr den dicken Wollmantel und wärmende Fellstiefel. Bei Kälte zieht außerdem aus dem Aufenthaltsraum durch die Bodenöffnung Feuerwärme herauf. Bei jedem Wachtwechsel wird von der neuen Wache trockenes Holz auf die Feuerstelle gelegt. So sind Aufenthaltsraum und Wachstube ausreichend warm. Die Männer können den Wetterunbilden Germaniens trotzen, halten so auch die wochenlange Wachzeit aus und bleiben gesund.

Die anderen Soldaten im Turm, die wachfrei haben, sorgen für die Ausrüstung und baulichen Unterhaltung des Turms und des angrenzenden Limes, ruhen sich aus oder spielen ein Würfelspiel. Manche schlafen eingerollt in ihren warmen Militärmänteln. Manche haben auch zusammengenähte Schafsfelle als Schlafsack. Die römischen Wachttürme waren über beinahe 160 Jahre stets täglich Tag und Nacht besetzt. Darauf wurde von der römischen Militärverwaltung streng geachtet. Man richtete sich als Wachsoldat, so gut es ging, darauf ein.

2. Rückwegsmöglichkeit über Hammerstein

Zwischen den kaum sichtbaren Schutthügeln der Turmruinen 13 und 13 a mündet der Forsthofweg vom Rhein. Wenn Hund und HGE nicht weiter am Limes entlang wandern möchten, dann biegen sie in den Forsthofweg. Dieser endet nach 4 Kilometern direkt 150 Meter über dem Rheinstrom auf einer Bergkante an der geschichtsberühmten Burgruine „Hammerstein“. Nach dem dunklen Westerwald öffnet sich die Landschaft Schritt für Schritt hell und freundlich zum Rhein. Am etwas düsteren und abweisenden Forsthof mit der Milchviehwirtschaft vorbei, wo wiederum der Hund anschlägt und ein lustiger Ziegentrupp hinter Maschendraht neugierig meckert, ändert sich die Vegetation. Statt dunkler Fichten erfreuen den Wanderer lichte Trauben-Eichen, hochwachsende Wildkirschen, Lianen und Weißdorngestrüpp. Drollig lugen zwei schwarzbraune Fuchswelpen aus dem Gebüsch. Einer kullert beim spielerischen Raufen mit seinem Artgenossen den kurzen Abhang zum Weg hinab. Die Welpen sind bestimmt genauso überrascht über den Wanderer HGE wie der über sie. Wenn das die Füchsin wüsste, dass sich ihr Nachwuchs so unvorsichtig im Hellen tummelt. Rasch entfernt sich HGE, um am Welpenspielplatz nicht zu stören.

Warme Sonne, Pflanzen die helles Licht mögen, empfangen den Wanderer auf dem Hammerstein. Es wird ein weiter Blick über die Rheinlandschaft geschenkt. Burg Rheineck stromab in der Ferne. Unter der Sommerlinde am Bildstock lässt es sich auf einer Bank ausruhen. Ein magischer Ort. Herrliches Rheinland! Im Tal der Rheinstrom und der Ort Hammerstein mit den Weingärten. Weiter Blick in die ferne Eifel.

Auf dem Rheinsteig steigt der Wanderer auf seinem Rückweg von hier nach Hammerstein ab. Der Weg führt durch Hammerstein an dem hübschen Kirchlein vorbei auf dem Rheinradweg nach Rheinbrohl. HGE bleibt immer vor dem roten Backsteinhaus der Johanna Löwenherz am Ortseingang von Rheinbrohl stehen. Eine kleine bronzene Gedenktafel links im Garten erinnert an die am Mittelrhein bekannte jüdische Sozialdemokratin und Frauenrechtlerin. Im Internet kann man über ihr nicht sorgenfreies Leben – sie starb 1938 100jährig – und ihrer nach dem Krieg gegründeten Stiftung lesen.

Der Wanderer durchquert auf der alten Rheinstraße das früher wohl lebhafte und wirtschaftlich erfolgreiche Städtchen mit den heute vielfach geschlossenen Ladenlokalen, blickt etwas verwundert auf den „römisch“ gestalteten Marktplatz. Der riesige Kirschbaum an der Rheinstraße hängt über und über mit reifen, schwarzen Kirschen. Wo Kinderhände noch hinkamen, sind sie abgepflückt. Im Laden werden türkische Kirschen angeboten.

An der ehemaligen Esso-Tankstelle am Ende des Ortes geht’s wieder rechts in die Weinberge und auf dem „Rheinsteig“ zurück nach Arienheller.

Weiter am Limes

Wandert man jedoch am Limes weiter, erreicht man auf kurzem Weg etwas abseits im Wald die Reste des Kleinkastells „Am Forsthofweg“. Mitten im muffigen Gebüschdunkel erspäht man eine leichte quadratische Erhebung. Hier waren die Grenz- und Zollbeamten, die beneficarii, in einem Blockhaus untergebracht. Drumherum war ein Wall aufgeschüttet und mit einer Palisade abgesichert.

Hier meldeten sich die Wachtturmbesatzungen an und ab; hier holten sie sich die Tagesparole. Die Anlage war ausgesprochen klein, und dies entsprach der geringen Bedeutung des Grenzdurchlasses am Wachtturm 1/13.

3. Rückwegsmöglichkeit über Hubertusburg (Rhein)

An den Relikten des Wachtturmes 1/17 kann man auch den Hauptweg verlassen und dem fast verblichenen Wanderzeichen L1 an der Buche am Abzweig folgend sich in Richtung Rheintal aufmachen. Ein sehr verschwiegener Weg. HGE ist hier noch niemanden begegnet. Wildschweine und Rotwild sind spürbar in der Nähe. Es geht steil auf altem Wege nach unten in das Tal des Gesterbaches. Knickt man mit dem Fuß um und kann nicht mehr weitergehen, hier wird man nicht gefunden. So viele Wanderer soll es in Deutschland geben, doch HGE begegnet denen auf seinen langen Wanderungen kaum. Ausnahme ist vielleicht der Rotweinwanderweg an der Ahr. Das ist eine Wanderautobahn! Die meidet man, es sei denn, man möchte im Frühjahr in der wärmenden Sonne einen landschaftlich beeindruckenden Weg gehen.

Kreuz und quer liegen die umgefallenen Bäume über dem Pfad. Steil fällt der Berghang zum Bach. Auf lichten Flecken im Wald sind deutliche Wildspuren erkennbar. In wassergefüllten Senken suhlen sich die Wildschweine. Die nahen Scheuerbäume sind untenherum grauweiß. Wenn HGE hier durchgeht, dann haut er mit seinem Wanderstock gegen jeden Baum, jeden trockenen Ast, um auf sich und Hund Tobi aufmerksam zu machen. Bloß keine Wildschweine aufschrecken. Wer möchte schon von einer wilden Bache die ihre Kleinen führt angefallen werden. Gerade hier, wo sonst niemand ist. Im späten Oktober ist es besonders gruselig, wenn die mächtigen Rothirsche ihre Brunftschreie in unmittelbarer Nähe von sich geben.

Auf einer kleinen Waldlichtung, die sich auf einem schmalen Bergvorsprung in der Sonne zeigt, schaut eine einzelne blauviolette Blüte deutlich hervor. Eine einzelne rare Berganemone inmitten der vom Wild zerstampften Waldwiese. Wie schön, wie selten. Ein Sonnenstrahl fällt auf sie. Eine „blaue Blume“ der Rheinromantik!

HGE überspringt den kleinen Wildbach, der oben vom Hang herabsprudelt. Hund Tobi trinkt. Je tiefer der Weg ins Tal führt, desto wärmer wird es. Im nassen Quellbereich eines Bachzulaufs wächst dunkelgrüne Brunnenkresse. Eine Handvoll wird den abendlichen Salat bereichern.

Bald sind im Rheintal die Weinberge erreicht. Der Wanderer steht vor der alten Villenanlage „Hubertusburg“ (ehemals der Ort einer römischen villa rustica, einem Bauern- oder Weingut) und der viel befahrenen Rheinuferstraße, der B 42. Über die Bahngleise und am Campingplatz vorbei an den Fluss. Zu Fuß geht’s zurück bis zum Steiger von Rheinbrohl, immer direkt am Rheinufer zwischen Bahn und Strand auf dem schmalen Dienstweg des Schifffahrtsamtes, und dann noch durch die Stadt nach Arienheller. Eineinhalb Stunden. Schön, rheinisch, blühende Kastanien, freie Bänke auf grünen, kurz gemähten Rasenflächen vor den Ortschaften, das plätschernde Wasser des Stroms, stille Angler unter Schatten gebenden Weiden. Rheinland im Sommer!

Weiter am Limes

Wer vom Ort des ehemaligen Wachtturms 1/22, aus 300 Meter Höhe, den Blick in das weite Neuwieder Becken erleben möchte, wandert den Limes weiter entlang, der immer rechts von der Waldstraße verläuft. Auffällig nur der Wall, Wachtturmrelikte sind nicht zu sehen. Manches Hinweisschild ist verschwunden. Seit die alten Buchen von den Waldbauern gefällt wurden, fehlen an mancher Schlüsselstelle die Wanderzeichen, der stilisierte römische Wachtturm, weiß auf schwarzem Grund. Etwas schwierig ist es den Weg zu finden.

4. Rückwegsmöglichkeit über Brombeerschenke und Leutesdorf (Rhein)

Rechts steigt man ab in das weinselige malerische Leutesdorf am Rhein. Auf halber Höhe links vom Wanderweg gelegen findet man zur Einkehr die lauschige „Brombeerschenke“. Ein Holzhaus mit hübschem Blumenschmuck. Brombeeren in aller Form werden angeboten, als Besatz von Sahnetorten, als Wein, Likör und Geist, als Gelee und Konfitüre zum Mitnehmen. Seit Jahrzehnten kommen Autos bis hier herauf. Schöner Blick über das weite Rheintal beim Neuwieder Becken, in die Eifel bis nach Mayen, Ehrenbreitstein und Koblenz sind im Dunst zu sehen.

Weiter am Limes

Vom damaligen Wachtturm 1/22 (heute nicht mehr zu sehen) am Gebranntehof bestand direkter Sichtkontakt zu dem 4 Kilometer entfernten Platz des ehemaligen Kastells Heddesdorf an der Mündung der Wied in den Rhein. Auch das modernere Kastell Niederbieder war von hier zu sehen. Es gelangten Schall- und Lichtzeichen der römischen Soldaten direkt hin und her. Heute schaut man auf ein stark bevölkertes und bebautes Neuwieder Becken und in eine rege Industriezone. Rasselstein, mit riesigen Hallen, produziert Edelstahlrollen. Der Kühlturm des Atomreaktors Mülheim-Kärlich ragt nutzlos in den Himmel. Der schlanke Fernmeldeturm auf dem Koblenzer Kühkopf sticht auf dem 400 Meter hohen Berg in den Himmel.

>Wir schreiben das Jahr 259 nach Christus. Es ist Spätherbst. In dieser Jahreszeit wird es auf den Westerwaldhöhen früh dunkel und spät hell.

In den Kastellen und auf den Wachttürmen entlang des Limes herrscht seit Tagen eine nervöse Unruhe. Einige ausgesandte Spähtrupps zu Pferde sind nicht zum vereinbarten Zeitpunkt an ihre Stützpunkte zurückgekehrt. Andere Späher berichten von ungewöhnlich großen Gruppen schwer bewaffneter Germanenkrieger, die entlang der Limesgrenze in den Westerwaldwäldern herumziehen oder dort lagern.

Auch haben sich im Grenzvorland bei den Wachttürmen am Rheinufer und beim Limesdurchlass am Wachtturm 1/13 bei der Wüstung Rockenfeld germanische Reitertrupps in voller Kriegsausrüstung gezeigt. Nachts wurde von den Wachen auf den Türmen vielfacher Feuerschein in den Wäldern bei Waldbreitbach, Rengsdorf und Anhausen gesehen.

Der Kommandant des Kastells Niederbieber hat für die zur Zeit hier stationierte Aufklärungseinheit „Numerus Exploratorum Germanicorum Divitenesium!“, einem germanischen Reiterspähtrupp aus Köln-Deutz in Diensten der Römer sowie den „Numerus Brittorum“ einer Kavallerieeinheit aus Britannien erhöhte Alarmbereitschaft angeordnet. Durch Meldereiter wurden auch die Wachtturmbesatzungen zur besonderen Wachsamkeit ermahnt.

Dem Kommandanten des Kastells sind jedoch die „Hände gebunden“. Er hat nur noch ein Viertel der Mannschaftsstärke wie in den Vorjahren zur Verfügung. Seine Soldaten sind mit Kaiser Valerian in den Osten gezogen, weil dort die Reichsgrenzen von den Persern und Goten unmittelbar bedroht werden. Nur noch jeder zweite Wachtturm ist besetzt. Zu mehr langt es nicht!

Der Dienstälteste der Wachtturmbesatzung des Turm Wp 1/22 hat angeordnet, dass jetzt Tag und Nacht zwei Mann Wache gehen. Da nur vier Soldaten auf Wache ausgerückt sind, findet alle vier Stunden ein Wachwechsel statt. Die Außenleiter ist jetzt stets eingezogen. Die Türluke verrammelt. Es ist jederzeit mit einem Angriff zu rechnen.

Man hört von Ferne das Schnauben von Pferden und das dumpfe Getöse eines zahllosen und ungeordneten Heerhaufens
(Tacitus).

Als gerade an diesem trüben Tag der Morgen dämmert, erschallt ein fürchterliches Gebrüll aus der Dazerother Richtung. Im wilden Galopp sprengt ein germanischer Reitertrupp über das Limesvorland heran. Zwölf Mann in voller Kriegsausrüstung. Die Wache brüllt Alarm! Mit dem Signalhorn wird sofort Alarm geblasen. Feuerfackeln werden entzündet. Das Kastell Niederbieber und die anderen Wachtturmbesatzungen sollen vom Angriff informiert werden. Auch von den benachbarten Türmen WP 19 und Wp 26 wird Alarm gegeben.

Die Wachsoldaten auf der Außengalerie des Wachtturms sehen wie einige Germanen von ihren Pferden abspringen, die morsche Limespalisade eindrücken, den Graben überspringen und über den Wall herankommen.

Die Angreifer entzünden mit Baumharz bestrichen Pfeile. Schon fliegen Brandpfeile auf den Turm zu. Der Dachstuhl soll mit Feuer zerstört und die Wachsoldaten von dort oben vertrieben werden.

Die Soldaten wehren sich mit Steinwürfen, schießen auch mit Pfeilen auf die Angreifer, werfen die Speere. Mancher Angreifer und auch manches Pferd sinkt getroffen zu Boden. Doch die Übermacht ist zu groß.

Hilfe vom Kastell kann nicht erwartet werden. Denn auch von Ferne hört man Kampfgeschrei. Feuerschein geht vom Kastell Niederbieber aus. Also auch dort wird gekämpft.

Bis Einheiten der Legionen aus Mainz oder Bonn ausrücken können, wird es lange brauchen.

„Ergebt Euch, dann werdet ihr verschont!“ brüllt einer der Germanen.

„Wir ergeben uns! Aber verschont uns! Wir sind auch Germanen!“ Der Dienstälteste öffnet die Luke und lässt die Leiter niedergleiten.

Im Nu sind die germanischen Krieger oben im Turm. Jeder der vier Wachsoldaten die sich unbewaffnet im Aufenthaltsraum versammelt haben wird unverzüglich niedergehauen und aus dem Turm geworfen. Die Germanen nehmen mit, was sie gebrauchen können. „Los, weiter, auf nach Neuwied, dort gibt es bessere Beute!“

Schon brennen überall im Neuwieder Becken bis hin zum Rhein die Bauerngehöfte und villae rusticae.<

5. Rückwegsmöglichkeit über die Neuwieder Hangvororte Gönnersdorf und Feldkirch nach Leutesdorf (Rhein)

Auf dem „Rheinsteig“ wandert der Limeswanderer vom Wachtturm 1/22 nach Leutesdorf durch die Neuwieder Hangvororte Gönnersdorf und Feldkirch. Schlichte Häuser, schicke Villen und künstlerisch gestaltete Häuser sind zu sehen. Alle haben einen weiten Blick über das Rheinstromland.

Auf schmalem Pfad am Hangrand, unten der Rheinstrom, nach Leutesdorf. Kein leichter Weg, talab und bergauf immer an der Kante, mit schönen Blicken auf den Rhein und nach Andernach. Die Beine von HGE werden müde.

Wer seinem Geist noch einen weiteren, berauschenden Drall geben möchte, kann auf der uralten Rheinterrasse des Leyschen Hofes unter herrlichen rheinischen Kastanien den Limeswandertag mit Leutesdorfer Wein beschließen und sich wie ein Entdecker der provinzialrömischen Geschichte des Rheinlandes empfinden. Eine Apfelschorle tut es aber auch. Möchte man nicht im Hotel Leyscher Hof in dem entzückenden Leutesdorf für das nächste Wochenende gleich Zimmer bestellen und alle Weine und Speisen an einem warmen Sommerabend auf der Rheinterrasse durchprobieren. Angelehnt ist der uralte Garten an das geschichtsträchtige mittelalterliche Zolltor, das HGE sich gut und gerne wie aus Lübecker Marzipan hergestellt vorstellen kann. – „Vom Eifelwanderverein empfohlen“, „Biker willkommen“, “freundlichste Wirtin am Mittelrhein“ prangt es einladend von Schildern an der Fassade des Gasthauses.

Rheinterrasse Leyscher Hof


Auf dem stillen Bahnsteig von Leutesdorf, wo sonst niemand ist, wartet HGE ganz gern. Eine halbe Bahnhofsuhr tut ihren Dienst. Um 15:08 kommt der Nahverkehrszug aus Koblenz-Ehrenbreitstein. Niemand steigt aus, niemand steigt ein, außer HGE. Nach 10 Minuten Fahrtzeit ist HGE wieder in Rheinbrohl und in einer weiteren halben Stunde Fußweg am „caput limitis“ oder in Arienheller.

Lieber Limeswanderer, „Je mehr man weiß, desto mehr sieht man“. Heißt es! Das gilt besonders für diesen Geschichtswanderweg. Wegen der langen vergangenen Zeit, die wie ein Hobel über die römischen Bauten hinweggegangen ist, sind von den Wachttürmen, Palisaden und Kastellen nur wenige Reste zu sehen. Aber die eigenen, wenn auch bescheidenen Kenntnisse der provinzial-römischen Geschichte des Rheinlandes, die vorgefundenen Rekonstruktionen von Wachttürmen und Palisaden und das Geschenk der Phantasie füllen Defizite auf. Mosaiksteinchen für Mosaiksteinchen ergibt sich ein Bild, wie es wohl mal gewesen war.

Wer in der Region Düsseldorf, als Düsseldorfer oder Monheimer, einmal römische Geschichte am „Heimatort“ erleben möchte, der komme am Wochenende zu Fuß oder mit dem Fahrrad nach „Haus Bürgel“ in der Urdenbacher Kämpe mit dem Römischen Museum und dem archäologischen Außenpfad*3. Viele Besucher sind begeistert!

Archäologische Funde an Wachttürmen:

1 Mundstück eines Blasinstruments, gefunden beim Wp 4/18
eiserne Pfeilspitze, Wp 9/107
Wurfsteine
eiserne Speerspitzen
Schwerter
Dolche
Messerscheiden
Haumesser um Gestrüpp zu beseitigen
Spaten
Meißel
Maurerkelle
Senkblei
Axt
Glas, Scherben von Fensterglas
Metall
Keramik, terra sigillata, Reibschüssel, Krug
Handmühle aus mayener Basaltlava
Rest Abdruck von Backofen
Abdrücke im Wp-Erdgeschoss von Amphoren
Nebengebäude Maultierstall
Vorratsgruben
Schuppen für Heiz- und Feuerholz
Tierknochen von Haus- und Wildtieren
Haselnussschalen
Angebrannte Lehm- und Plattenziegel (für Feuerstelle im Turm)

*1 der Rhein änderte im Mittelalter seinen Lauf und Haus Bürgel gelangte von der linken, römischen, auf die rechte Rheinseite
*2 Die Reichs-Limeskommission hat (ca. 1892) den Limes in 15 Streckenabschnitte eingeteilt und die Wachttürme jeweils so bezeichnet: 1. Streckenabschnitt 1. Wachtturm = Wp. 1/1 usw.
*3 Römisches Museum Haus Bürgel, Monheim - https://www.hausbuergel.de

1. Rundweg:

Arienheller, Parkplatz am Jägerhof - Dielsberg - Wachtturm 1/8 Hottel's Buchen - Jagdhaus - Weierhof - Abzweig Forsthof - Ruine Hammerstein - Nieder Hammerstein - Rheinbrohl via Radweg - Durchgangsstraße bis Tankstelle -
Arienheller Straße - Im Lampental/Mozartstraße - nach Unterführung gleich links und rechts bergauf - Adenauer Hütte - Rheinsteig bis Arienheller - Weg rechts nach Arienheller, Parkplatz am Jägerhof.

15,3 Km - Aufstieg 386 m - Abstieg 404 m, ca. 3,5 bis 4 Stunden (Outdooractive)

2. Streckenwanderung: Bad Hönningen - Leutesdorf

Bad Hönningen Bhf. – Arienheller/Museum Römerwelt - Jägerhof - Dielsberg - Wachtturm 1/8 Hottel's Buchen - Jagdhaus - Weierhof – am Abzweig Forsthofweg weiter gerade aus – WP 14/Kleinkastell/Am Forsthofweg – Forststraße bis Abzweig rechts in Buchenwaldgebiet, Markierung Wachtturm und R – Waldpfad geradeaus, der Wegemarkierung R folgen – Jakobshof – Abstieg „Kniebrecherpfad“ oder links Brombeerschenke – Zufahrtsstraße bis Wanderhütte – links Pfad nehmen bis Edmund-Hütte oberhalb von Leutesdorf – Abstieg nach Leutesdorf – Leutesdorf Bhf.

21,2 Km – Aufstieg 433 m – Abstieg 454 m, ca. 6 Stunden (Outdooractive)

3. Streckenwanderung: Bad Hönningen - Wachtturm 1/22 - Gönnersdorf - Leutesdorf

Bad Hönningen Bhf. – Arienheller/Museum Römerwelt - Jägerhof - Dielsberg - Wachtturm 1/8 Hottel's Buchen - Jagdhaus - Weierhof – am Abzweig Forsthofweg weiter geradeaus – WP 14/Kleinkastell/Am Forsthofweg – Forststraße bis Abzweig rechts in Buchenwaldgebiet Markierung Wachtturm und R - im Buchenwald später scharf links, schmaler Pfad im Gebüsch, Markierung Wachtturm - weiter Waldstraße bis hinter Gebranntehof, 1. Feldweg scharf rechts (zZt. kein Wanderzeichen Rheinsteig) - immer dem Weg folgen - Markierung Rheinsteig - bis in den Ort Feldkirchen/Gönnersdorf - dann rechts am Hang auf Pfad oberhalb Rhein bis Leutesdorf - in Leutesdorf Unterführung B42 bis Bahnhof.

19 Km - Aufstieg 449 m - Abstieg 450 m, ca 5 Stunden (Outdooractive)

Hinweis: ab Abzweig rechts in Buchenwaldgebiet Markierung Wachtturm und R (s.o.) keine besonderen (weiteren) Limesstrukturen zu sehen


Literaturhinweise

Baatz, Dietwulf, Wachttürme am Limes, Zweigmuseum des Württembergischen Landesmuseum Stuttgart, Heft 15, 1976 - antiquarisch
Baatz, Dietwulf, Der Römische Limes, Gebr. Mann Verlag, Berlin, 1993 - antiquarisch
Klee, Margot, der Limes zwischen Rhein und Main, Konrad Theiss Verlag, Stuttgart, 1989
Schallmayer, Egon, Der Limes, C.H. Beck, München 2007
Karte: Der Limes, Rheinbrohl – Holzhausen, 1:25.000, Hess. Landesamt f Bodenmanagement u. Geoinformation, 2007
Limesinformationszentrum „Römerwelt, Arienheller/Rheinbrohl, Eröffnung war am 16. August 2008 – https://www.roemer-welt.de


Düsseldorf, 2008/2016